Die Gefährlichkeit abgründiger politischer Einstellung und esoterischer Gesundheitstipps im Rahmen von Patientenarbeit und Influencermarketing
Wenn es um Gesundheit und medizinische Sachverhalte geht, sollte eine fundierte und rationale Herangehensweise nicht beeinflusst und flankiert werden durch abgründige politische Haltung und Esoterik. Leider sind Im allgemeinen Gewese um die Möglichkeit der ärztlichen Verordnung von Medizinalcannabis und dem Trauerspiel der Entkriminalisierung und Legalisierung nicht immer seriös agierende Glücksritter, Coaches, HanffluencerInnen” und HempfluencerInnen unterwegs. Letztere, allzu deutschen bzw. denglischen Namensgebungen, sorgen nicht nur bei englischsprachigen Menschen für Stirnrunzeln.
Zertifikate! Zertifikate!
Sich so bezeichnende Institute und Akademien sind auf dem Markt aktiv und werben mit selbst ausgegebenen “zertifizierten Abschlüssen”. Zu stolzen Preisen. Nehmen alle Anbieter es ernst mit der Eignung und Seriosität ihrer Referenten und Vortragenden? Qualifizieren die vermittelten Inhalte und beteiligten Referenten bei objektiver Betrachtung für einen spezialisierten Tätigkeitsbereich und sind sie teils immense Beträge wert? Wenn die Namen teils sehr bekannter und unfraglich mit Fachwissen und Kompetenz ausgestatteten Personen, neben denen von gänzlich unseriös oder fragwürdig Agierenden zu finden sind, so macht uns das stutzig.
Auffällige Esoteriker
Die Fragwürdigkeiten, die manche verbreiten, multiplizieren sich leider relativ ungebremst in den Sozialen Netzwerken. Botschaften, die sehr häufig hart an der Grenze zu unlauteren Heilsversprechen und Werbung sich bewegen. Oder vielmehr mit ihnen auf vollem Kollisionskurs stehen.
Im Netz lauert einen Klick weiter sehr häufig der Abgrund, aus dem heraus beispielhaft genannte Hashtags einen anstarren: Naturmedizin, Heilung, Ganzheitliche Heilung, Schamanismus, Neoschamanismus. Oder, ganz esoterisch: Heilige Hildegard, Hexen, Zaunweiber, Hexhex. Wenn eine sich als Hexe präsentierende Sachverständige unter Verwendung einschlägiger Hashtags esoterische Lichtgestalten wie Rüdiger Dahlke empfiehlt, den “Chuck Norris der Feinstofflichkeit”1, dann ist das mehr als unseriös.
Von Rüdiger Dahlke aus finden verzweifelte und möglicherweise dadurch beeinflussbare Kranke auch schnell zu den absurden und tödlichen Therapieformen, wie Neuer Germanischer Medizin und Lichtnahrung. Und natürlich zu den üblichen Corona- und Impfschwurbeleien und vielen anderen aluhütigen Themen. Findet sich dazu noch ein auf Handgelenk und Unterarm tätowiertes Hakenkreuz und eine Othala- oder auch Odalrune, eine in militanten Neonazikreisen beliebte Symbolik, so fallen uns gleich mehrere Nachfragen dazu ein.


Abgründige politische Haltungen und menschenfeindliche Einstellungen
Es ist wenig vorteilhaft für Hilfe suchende Patienten und die Anerkennung von Cannabis als Medizin, wenn so bezeichnete Experten und Expertinnen online an der Verbreitung esoterischer Scharlatanerie, rassistischer Hetze und undemokratischen und antisemitisch grundierten Verschwörungserzählungen sich beteiligen.

Berät jemand Patienten oder referiert er im Rahmen von Lehrgängen zu dieser Thematik, so sollte es klar sein, dass aus gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit resultierende, abgründige Haltungen und Einstellungen sich verbieten. Rassistische und antidemokratische Tendenzen stellen ein No-Go dar. Solche Haltungen stehen der professionellen Auskleidung beruflicher oder ehrenamtlicher Beratungstätigkeit, ebenso wie ein persönlich affirmativ-positiver Bezug zu abgründiger Esoterik es tut, diametral entgegen.
Wer durch Klicken und das Setzen von “Gefällt mir” in sozialen Netzwerken an der Verbreitung von antidemokratischen, antisemitischen und rassistischen Inhalte sich beteiligt und solcherart Zustimmung zu verfassungsfeindlichen und anderweitig problematischen Inhalten sogar öffentlich signalisiert, von dem ist schwerlich eine diskriminierungsfreie Beratung für alle Menschen zu erwarten.
Wenn Pläne zur sogenannten Remigration und konspirative Treffen zu deren Durchsetzung beklatscht werden, die zwischen AfD, CDU und dem österreichischen Neonazi Martin Sellner der Identitären Bewegung stattgefunden haben, dann ist das eine Grenzüberschreitung. Nazischwurbel ist der schlimmste. Wenn Hilfesuchende über den freundlichen Sachverständigen mit einen Klick bei antisemitischen Inhalten landen, die der Deportation von Mitbürgern das Wort reden, so ist das mehr als nachteilig.
Selbsternannte Krebsexperten und Nachahmer von Rick Simpson
Patienten sollten auch nicht, wenn sie beispielsweise Rat suchen oder auch einen Lehrgang besuchen möchten, auf Fragwürdigkeiten wie das so bezeichnete Rick-Simpson-Oil treffen. Um das es vor Jahren noch einen unguten Hype gab. Der ist glücklicherweise schon lange abgeflacht, denn Krebspatienten verzichteten im Glauben an die gepriesene Wunderheilung teils auf Chemotherapie und Co., mit leider oft tödlichen Folgen.
Wurde Rick Simpson vor Jahren noch als Pionier und Schamane gefeiert und als Speaker auf Messen herumgereicht, ist es in Deutschland relativ still geworden um diesen Hype, der in einem Personenkult gipfelte. Für das Abflachen mitverantwortlich war, dass eine Behandlung mit Cannabis als Medizin in immer mehr Ländern gesellschaftlich diskutiert und möglich wurde. Wenn Dinge endlich im Licht der Öffentlichkeit besprochen und behandelt werden, dann gibt es weniger Raum für Geraune im Dunkeln.
Leider aber trifft man auch im Jahr 2024 noch auf selbst ernannte Experten für Rick SImpson Oil. Schon einmal etwas von HGO (Hans Grewe Oil) gehört? Jemand, der sich zum europäischen Guru im Stile eines Rick Simpson zu stilisieren sucht. Wie nennt man so etwas eigentlich? Nacheiferndern Größenwahn erachte ich für passend.
Dass solche Personen in der Ausbildung von “Experten” tätig sein sollen und statt eines Arztes thematisch zum Thema Krebs referieren, hält das Sprecherteam des SCM für schwer erträglich und nachgerade absurd.

Ich bin ein bisschen irritiert, dass da drunter wieder Scm steht oder unser altes Logo verwendet wurde. Ich dachte man hätte uns aufgelöst? Vermutlich, weil die Zahlungsziele wie in der Satzung vereinbart erreicht wurden?
Erste Frage: Wie können zwei Ärzte, ein Apotheker und ein bester Freund eines Arztes ein Patientennetzwerk auflösen?
Lieber Locke, das ist ein Beitrag, der ungefähr ein Jahr alt ist. Vielleicht wurde vergessen, das einzupflegen.
Bezüglich in gedanklichen Parallelwelten ausgebrüteter Behauptungen, bitte in der jeweiligen Brutstation nachfragen.