
Dr. Christiane Neubaur, Geschäftsführerin des Verbands der Cannabis versorgenden Apotheken (VCA), hat ein Interview* mit dem Medium „Kontrafunk“ (Wikipedia Artikel) gegeben. Dieses Online-Radio kooperiert eng mit anderen sogenannten „alternativen Medien“ wie „Tichys Einblick“ und teilt viele Positionen mit der AfD, darunter Kritik an Migration, Klimaschutzmaßnahmen und dem Euro. „Das Online-Radio ‚Kontrafunk‘ von Burkhard Müller-Ullrich ist eine neue Hoffnung der Neuen Rechten, verbreitet aber Altbekanntes.“, so Endstation Rechts.
Update 18:00: Der VCA hat den verlinkten Beitrag (Stand 14:40 Bild links) vca-deutschland.de/kontrafunk-neubaur kommentarlos von der eigenen Website entfernt.
Sollten sich weitere Neuigkeiten ergeben, wie beispielsweise eine Stellungnahme von Seiten des VCA werden wir hier darüber berichten.
Unerträgliche Normalisierung: VCA-Geschäftsführerin gibt rechtem Medium eine Bühne
Indem Frau Neubaur einem Medium ein Interview gibt, das für die Verbreitung rechtsextremer Positionen der AfD bekannt ist, trägt sie zur Normalisierung und Legitimation dieser Plattform bei. Wer solchen Medien eine Bühne bietet, hilft ihnen, ihre Reichweite zu vergrößern und sich als seriöse Diskussionsforen darzustellen – obwohl sie systematisch Desinformation, Hetze und demokratiefeindliche Narrative verbreiten.
Es ist entweder erschreckende Naivität oder gezielte Ignoranz, sich als seriöse Stimme in ein solches Umfeld zu begeben. Wer glaubt, dort auf Augenhöhe diskutieren zu können, unterschätzt, wie geschickt solche Plattformen ihre Gäste instrumentalisieren. Selbst eine kritische Haltung nutzt diesen Medien, weil allein die Teilnahme schon als Bestätigung dient, dass sie Teil eines legitimen Diskurses seien.
Salamitaktik der Rechten: VCA wird zum Werkzeug
Rechtsextreme Medien arbeiten nach dem Prinzip der Salamitaktik: Sie laden Vertreter von Organisationen ein, die nicht ihrem Lager zuzuordnen sind, um sich als vermeintlich „offen für alle Meinungen“ darzustellen. Gleichzeitig werden eigene Ideologien in Subtexten transportiert und normalisiert. Wer sich darauf einlässt, wird zum Werkzeug dieser Strategie.

Verantwortung übernehmen: Der VCA muss Konsequenzen ziehen
Ein Auftritt in diesem Umfeld ist nicht nur ein persönlicher Fehler, sondern auch ein Schaden für den VCA. Solche Handlungen tragen zur Verschiebung des öffentlichen Diskurses bei, indem sie die Grenzen des Sagbaren weiter nach rechts verschieben und extremistische Positionen gesellschaftsfähiger machen.
Wir als Vertreter der Cannabis-Patientenschaft, deren Wohl Frau Neubaur zu vertreten vorgibt, erwarten, dass der VCA hier eine klare Haltung bezieht. Frau Neubaur und der VCA müssen sich von diesem Auftritt unmissverständlich distanzieren und Konsequenzen ziehen. Alles andere wäre eine stille Akzeptanz oder gar Duldung der Zusammenarbeit mit rechtsextremen Medien.
Wiederholte Grenzüberschreitungen: Die fragwürdigen Gäste des VCA-Podcasts
Leider ist dies nicht das erste Mal, dass Frau Neubaur in diesem Zusammenhang auffällig wird. Seit über einem Jahr beobachten wir, dass im VCA-eigenen Podcast wiederholt fragwürdige Personen eingeladen wurden, die durch rechte Positionen in Social-Media-Beiträgen und Reaktionen aufgefallen sind – darunter auch eine Patientin mit Schwarzer Sonne- * und germanischen Runen-Tätowierungen. Wir haben Frau Neubaur seit Langem auf diese Umstände hingewiesen, ohne dass erkennbare Konsequenzen daraus gezogen wurden.
* Korrektur: In unserem ursprünglichen Beitrag auf LinkedIn schrieben wir von einer „Schwarzen Sonne“, bei dem Symbol handelte es sich aber um ein rundes Swastika.